BEZIEHUNGEN 1
„Deshalb bleiben wir bei der Poesie. Trotz unserer Zustimmung zu allen unbestreitbaren Technologien; trotz der politischen Umwälzungen, die wir bewältigen müssen, trotz des Schreckens des Hungers und der Unwissenheit, trotz der Folter und der Massaker, die es zu überwinden gilt, trotz des geballten Wissens, das es zu bändigen gilt, trotz der Last all der Maschinerien, die wir schließlich beherrschen werden und trotz der erschöpfenden Blitze beim Übergang von einer Ära in die nächste – vom Wald in die Stadt, von der Geschichte zum Computer –, gibt es am Bug immer noch etwas, das wir teilen: das Murmeln, die Wolke oder der Regen oder der friedliche Rauch. Wir kennen uns als Teil und als Menge, im Unbekannten, das nicht erschreckt. Rufen wir unseren Schrei der Poesie. Offene Boote, und wir segeln sie für alle.“
Édouard Glissant (1928-2011), auf Martinique geborener französischer Schriftsteller, in „Poétique de la Relation“ – „Die Poetik der Beziehung“ (1997)