‚Ranftl‘ wurden in meiner Kindheit die Brotenden genannt. Auf sie war ich aus, soweit ich zurückdenken kann. Besonders gern mochte ich sie, wenn sie schön dick mit Schmalz bestrichen und gesalzen waren. Schmalz gewann die Großmutter aus Schmer, dem Bauchfett von Schweinen, das sie beim Fleischer kaufte und zu Hause in einer gusseisernen Pfanne ausließ. Brot wurde beim Bäcker gekauft. Als ich ungefähr Zehn war, war das häufig eine meiner Hausaufgaben. Der Brotlaib wurde zunächst geteilt und dann von der Mitte her abgeschnitten. Da war das Ranftl noch unsichtbar, doch Scheibe für Scheibe rückte es näher. War es aussichtsreich, meldete ich Bedarf an. Ich musste nicht befürchten, dass ich es nicht bekam, aber es war wie ein Ritual, das den Beteiligten gefiel. Weiterlesen →