Frauentag
Alle Jahre wieder wird auf die sogenannte Gleichstellung der Frauen geblickt. Darüber geredet. Regelmäßig ist die Wirklichkeit weiterhin deutlich davon entfernt. Aber viele Männer meinen, sogar Frauen, es sei schon viel erreicht. Das Wahlrecht. Das Streikrecht. Sogar zu Hause. Reicht das nicht vielleicht? Weiterlesen
Zeitenwende und Diskurse
„Der 24. Februar 2022 markiert eine Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents.“ Mit diesem Satz eröffnete der Bundeskanzler drei Tage nach dem Einmarsch russischen Militärs in die Ukraine, erregt und entsetzt, weil das bis dahin jenseits seiner Vorstellung lag, eine Regierungserklärung im Deutschen Bundestag. Weiterlesen
Kein Ruf nach …
… Thomas Rosenlöcher, einem guten Dichter, der kein Freund war aber eine Zeit lang ein wichtiger Weggefährte. Gestern ist er in Kreischa, nahe seiner Heimatstadt Dresden, „nach schwerer Krankheit“, wie Hörfunk und Presse heute vermelden, gestorben. Maßgeblich ist das für mich nicht. Weiterlesen
Putin muss weg
Und dann? Ist die Welt dann eine andere? Wird die Zukunft ohne Putin friedvoller sein? Gehen wir dann besser miteinander um? Nach dem Verschwinden welcher Kriegsverbrecher, Mörderinnen, Folterknechte, Schänderinnen wäre das schon einmal so gewesen? Weiterlesen
das Buch “Tschudi”
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Hingerissen wie von „Tschudi“ war ich seit dem grandiosen Roman „Der Meister und Margarita“ nicht mehr. Darin lässt Michail Bulgakow den Teufel im Moskau der 1930er Jahre erscheinen, um im jugendlichen Sowjetstaat dem sogenannten Neuen Menschen auf den Zahn zu fühlen. Sollte er das Böse tatsächlich vom Sockel stürzen oder gar aus der Welt schaffen können? Mitnichten, wie sehr schnell sehr deutlich wird. 1976 las ich den Roman ein erstes Mal und erfuhr, dass Marianne Faithfull ihn anno 1968 Mick Jagger auf den Nachttisch geschoben und ihn so zu „Sympathy for the Devil“ inspiriert haben soll, für mich bis heute der spektakulärste Song der „Rolling Stones“.
Den Roman „Tschudi“ legte mir im Frühjahr 2021 eine inspirative Freundin nahe. Leihweise wanderte er in einem schwarzen Stoffbeutel mit rotem Aufdruck, wie sie der französisch-deutsche Kultursender arte auf Buchmessen verteilt, von Dresden in mein Leipziger Oberstübchen und weitete es im Nu in eine intensive Nachempfindung aus, wie sie die „Star Trek“-Astronauten auf dem Holodeck des Raumschiffes Enterprise erleben. Weiterlesen